Korczak-Pädagogik
3. März 2022: Hearing Beyond the Staves
Wir laden Euch herzlich zu dieser interdisziplinären Veranstaltung ein!
1929 – Jüdische Zeitung für Ostdeutschland schreibt über die die Gründung einer „Jewish Agency“.
Unter den gewählten Mitgliedern ist Janusz Korczak zu finden
Korczak Symposium in Wien
Im April findet in Wien ein großes Korczak Symposium statt. Wir hoffen die Pandemiebedingungen lassen dieses tolle Event in Präsenz zu und freuen uns sehr darauf!
Kinderstimmen
Wir haben Kinder gefragt, wo sie sich mehr Rechte wünschen würden und worüber sie sich beschweren möchten.
The first international Korczak Concept Kite Festival 22.11.2021
Kommen Sie in den Garten der Schule des Lebens, um 30 konzeptionelle Drachen anzusehen – eine Collage aus Wissen, Handwerk und Handwerkskunst im Geiste von Janusz Korczaks humanitärem Wandel. Zur Anmeldung www.school-of-life.org
Neuer Vorstand der Deutschen Korczak Gesellschaft
Die Deutsche Korczak Gesellschaft hat bei ihrer letzten Tagung am 23.10.2021 ihren neuen Vorstand gewählt.
Erste Vorsitzende ist Dr. Agnieszka Maluga
Erste Vorsitzende ist Agata Skalska M.A.
Schatzmeisterin ist Alexa Eberle
Schriftführerin ist Dr. Anita Maile-Pflughaupt
Den Beirat bildet Dr. Grzegorz Kowal
Mehr Informationen finden Sie hier.
Korczaks Kinder – Krieg spielen während des Krieges
Die Kinder spielen seit Generationen Krieg. Früher war es mit Stöcken oder durch das Werfen von Sand oder einfach durch das gegenseitige Bespritzen mit Wasser.
Jarek Abramow, Sohn von Igor Abramow verbrachte 1940 einen Teil seiner Ferien in Korczaks Sommerlager. In seinem Buch „Die Löwen meines Hofes“ beschreibt Abramow den Krieg mit Sand zwischen jüdischen Kindern aus dem Korczaks-Lager und den einheimischen polnischen Kindern. Jarek Abramow war zu dieser Zeit sieben Jahre alt.
Ja, es war das Jahr 1940, also schon, während Polen besetzt war. Das Gebiet des Ghettos war noch nicht abgesperrt, sondern mit Schildern „Typhusepidemie“ markiert. Dann, am 12. Oktober 1940, zu Jom Kippur, wurden die Warschauer Juden informiert, dass das Ghetto eingerichtet wurde, das sich im nördlichen Teil der Stadt befand.
Kurz vor der Errichtung des Ghettos, im Frühjahr 1940, beschloss Korczak, ein Sommerlager für die Kinder aus „seinen Waisenhäusern“ durchzuführen. Korczak schrieb einen Brief an Stanislaw Krupka, den Bürgermeister der Gemeinde Wawer, und bat um Hilfe bei der Organisation des Sommerlagers. Korczak wollte den Kindern ein wenig Sicherheit und Ruhe vor dem Krieg geben.
Er schrieb an Krupka: „Dies ist vielleicht die letzte Chance, die Kinder im Wald laufen zu lassen (…) es ist vielleicht der letzte Sommer.“
Bürgermeister Stanislaw Krupka organisierte sowohl den Transport als auch die Verpflegung für das Waisenhaus! Man muss bedenken, dass es den Polen nicht erlaubt war, Juden zu helfen. Nach diesem letzten Sommer schrieb Korczak mehrere Briefe an Krupka und schenkte ihm signierte Bücher.
Nach dem Sommerlager kehrten die Kinder in das Waisenhaus Dom Sierot zurück. Doch nach der Errichtung des Warschauer Ghettos im Oktober 1940 wurden die Kinder Dom Sierot in das Gebäude in der Chłodna-Straße 33 innerhalb des Ghettogebiets umgesiedelt. Korczak wurde verhaftet, weil er nicht das von den Besatzungsbehörden angeordnete Band mit dem Davidstern für Juden trug. Als Korczak nach einem Monat der Verhaftung körperlich erschöpft zum Dom Sierot in die Chłodna-Straße 33 zurückkehrte, fühlten sich die Kinder wieder sicher.
(Fotos und Text mit der Erlaubnis von Wroblewski: http://jimbaotoday.blogspot.com/2019/09/korczaks-childrem-playing-war-during-war.html )
Liebesbeziehungen im Waisenhaus
Liebe, Respekt und Vertrauen sind die Grundlage der Korczak-Philosophie zur Eriehung des Kindes.
Das Herz ist zum Lieben da.
Der Magen fühlt sich hungrig, wenn er leer ist und keine Nahrung bekommt, aber das Herz ist hungrig, traurig und voller Sehnsucht, wenn es nicht mit Liebe gefüllt ist! – schrieb Korczak.
Nicht nur Kinder“, sondern auch Jugendliche wohnten im Waisenhaus und die Liebe mit den damit verbundenen Emotionen blühte nicht nur in der Pädagogik, sondern auch unter ihnen – so wie es die erhalten gebliebenen Briefe zeigen.
Unten einige Beispiele von Liebesbriefen an Helenka, die das Waisenhaus in Richtung Argentinien verließ.
„Liebe Helenka,
als ich gestern von der Schule zurückkam, erfuhr ich, dass Du einen Brief geschickt hast. Und ich dachte mir, dass es noch nicht für mich sein kann.
Aber beim Abendessen habe ich zufällig gehört, wie Irka zu Sara sagte, dass sie einen Brief von Helenka bekommen hat (ich war weit weg, aber als sie den Namen Helenka erwähnten, wurde mein Gehör wach). Ich war wütend, warum nicht ich (bitte verzeih mir). Und am nächsten Morgen gab mir Irka Ihren Brief…“
Ein anderer Junge schrieb:
„Ich habe so tiefe Gefühle für Dich, und ich wage es zu sagen, ich liebe Dich.
Die ersten Tage habe ich kaum überlebt. Konnte mich nicht einmal von Dir verabschieden, verzeih mir (nur wenn du willst).
Nein, ich konnte nicht kommen, weil ich nicht wollte, dass der „Kreis“, zu dem ich gehöre, seine Schlussfolgerungen zieht. Ich weiß, bin mir durchaus bewusst, dass ich – – wie es scheint – einen „mächtigen“ Rivalen habe…
Verzeihen Sie mir, dass ich so mutig vorgehe. Ein Brief wie dieser und der Rest… Aber ich bin so inspiriert…
und bleibe voller Liebe für Dich.
(Vielleicht) Der Deine!
Dich immer liebend
P. S. Sie schalten das Licht aus, kann nicht weitermachen (bin im Schlafzimmerflur).
Chaim K. 25.III.39
Ich schließe meine Augen und träume von Dir,
Gute Nacht„
Übersetzung aus dem Polnischen von Helena R. Brus.
(Bilder und Text übernommen mit freundlicher Genehmigung von Roman Wroblewski, http://jimbaotoday.blogspot.com/2019/12/love-at-janusz-korczak-orphanage-at-92.html)
Korczaks Bibliogprahie
Unter folgendem link der Deutschen Korczak Gesellschaft finden Sie eine von Friedhelm Beiner erarbeitete Bibliographie.