Korczaks Tagebuch

Korczaks Tagebuch

Janusz Korczaks Tagebuch wurde von Misza Wasserman Wróblewski (Pan Misza) am Abend des 5. August 1942 in dem leeren Gebäude des Waisenhauses auf der Siennastraße 6 gefunden, nachdem alle Bewohner*innen deportiert wurden.

Herr Misza kam zusammen mit drei weiteren ehemaligen Erziehern des Waisenhauses von seiner Arbeit zurück ins Waisenhaus. Von Korczaks Tisch nahm er handbeschriebenes Papier, seine Brille und weitere Dokumente, und packte sie in zwei Koffer, die sich unter Korczaks Bett in der zweiten Etage befanden.  

Die Unterlagen brachte Herr Misza über die Ghettobrücke auf der Chłodnastraße in die Wohnung von Felek Grzyb auf der Ostrowskastraße, sprich ins große Ghetto.

Wer genau das Material über die Ghettomauer außerhalb des Ghettos geworfen hat, daran konnte sich Herr Misza nicht mehr erinnern.

Sieben Tage nach der Deportation des Waisenhauses – am 12. August – kommt Korczaks Tagebuch und andere Dokumente bei Igor Newerly auf der anderen Seite der Mauer an.

Am 8. Januar 1943 überbringt Basia Abramow-Newerly das Material ins Unser Haus in Bielana, wo es in Aktentaschen in einem Versteck auf dem Dachboden eingemauert wurde.

1943 wurde Igor Newerly durch die Gestapo verhaftet und war bis zum Ende des Krieges Gefangener in den Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz, Oranienburg und Bergen-Belsen. Nach seiner Befreiung und Rückkehr Ende 1945 bittet Igor Newerly Władysław Cichosz aus Unserem Haus darum, die Dokumente wieder herauszubrechen an die Arbeitergesellschaft der Freunde von Kindern zu übergeben.

Es dauerte sehr lange, bis das Tagebuch und die anderen Texte veröffentlicht wurden. Teilweise sind sie jedoch erst im Jahr 1988 in Warschau „aufgefunden“ und an Israel übergeben worden.

Quelle der Fotos und des Textes: http://jimbaotoday.blogspot.com/2015/06/pamietnik-dziennik-korczaka-i-jego.html [Seite betrieben von Roman Wróblewski, Sohn von Herrn Misza]

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