Neuer Vorstand der Deutschen Korczak Gesellschaft
Die Deutsche Korczak Gesellschaft hat bei ihrer letzten Tagung am 23.10.2021 ihren neuen Vorstand gewählt.
Erste Vorsitzende ist Dr. Agnieszka Maluga
Erste Vorsitzende ist Agata Skalska M.A.
Schatzmeisterin ist Alexa Eberle
Schriftführerin ist Dr. Anita Maile-Pflughaupt
Den Beirat bildet Dr. Grzegorz Kowal
Mehr Informationen finden Sie hier.
Korczaks Kinder – Krieg spielen während des Krieges
Die Kinder spielen seit Generationen Krieg. Früher war es mit Stöcken oder durch das Werfen von Sand oder einfach durch das gegenseitige Bespritzen mit Wasser.
Jarek Abramow, Sohn von Igor Abramow verbrachte 1940 einen Teil seiner Ferien in Korczaks Sommerlager. In seinem Buch „Die Löwen meines Hofes“ beschreibt Abramow den Krieg mit Sand zwischen jüdischen Kindern aus dem Korczaks-Lager und den einheimischen polnischen Kindern. Jarek Abramow war zu dieser Zeit sieben Jahre alt.
Ja, es war das Jahr 1940, also schon, während Polen besetzt war. Das Gebiet des Ghettos war noch nicht abgesperrt, sondern mit Schildern „Typhusepidemie“ markiert. Dann, am 12. Oktober 1940, zu Jom Kippur, wurden die Warschauer Juden informiert, dass das Ghetto eingerichtet wurde, das sich im nördlichen Teil der Stadt befand.
Kurz vor der Errichtung des Ghettos, im Frühjahr 1940, beschloss Korczak, ein Sommerlager für die Kinder aus „seinen Waisenhäusern“ durchzuführen. Korczak schrieb einen Brief an Stanislaw Krupka, den Bürgermeister der Gemeinde Wawer, und bat um Hilfe bei der Organisation des Sommerlagers. Korczak wollte den Kindern ein wenig Sicherheit und Ruhe vor dem Krieg geben.
Er schrieb an Krupka: „Dies ist vielleicht die letzte Chance, die Kinder im Wald laufen zu lassen (…) es ist vielleicht der letzte Sommer.“
Bürgermeister Stanislaw Krupka organisierte sowohl den Transport als auch die Verpflegung für das Waisenhaus! Man muss bedenken, dass es den Polen nicht erlaubt war, Juden zu helfen. Nach diesem letzten Sommer schrieb Korczak mehrere Briefe an Krupka und schenkte ihm signierte Bücher.
Nach dem Sommerlager kehrten die Kinder in das Waisenhaus Dom Sierot zurück. Doch nach der Errichtung des Warschauer Ghettos im Oktober 1940 wurden die Kinder Dom Sierot in das Gebäude in der Chłodna-Straße 33 innerhalb des Ghettogebiets umgesiedelt. Korczak wurde verhaftet, weil er nicht das von den Besatzungsbehörden angeordnete Band mit dem Davidstern für Juden trug. Als Korczak nach einem Monat der Verhaftung körperlich erschöpft zum Dom Sierot in die Chłodna-Straße 33 zurückkehrte, fühlten sich die Kinder wieder sicher.
(Fotos und Text mit der Erlaubnis von Wroblewski: http://jimbaotoday.blogspot.com/2019/09/korczaks-childrem-playing-war-during-war.html )